Archäologie der anhaltischen Fürsten

Autodidakten und Gelehrte in der Anhaltischen Archäologie

Es waren Gelehrte und Autodidakten aus Anhalt, die der Urgeschichtsforschung Mitteleuropas wesentliche Impulse gaben.

Eine erste eingehende Erwähnung in der Literatur fanden die archäologischen Funde und Denkmäler in der 1710 erschienenen anhaltischen Chronik von Johann Christoph Beckmann (1641-1717). In dieser Chronik sind bronzezeitliche Gefäße, Schmuck, Waffen und Geräte aus dem "Bernburgischen" aber auch die Geländesituation des "Teufelskellers" bei Drosa, einem jungsteinzeitlichen Megalithgrab, abgebildet. Ebenso erwähnt Beckmann den "Schneiderberg" bei Baalberge: "Weiter in das Feld hinein unfern Palberge liegen zween erhabene Hügel, welche man die Baals-Berge zu nennen pflegt…".

Ende des 19. Jahrunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts waren es Autodidakten, die sich in bürgerlichen "Vereinen für Geschichte und Altertumskunde" engagierten und archäologische Funde systematisierten, katalogisierten und in kleinen Ausstellungen präsentierten. Der große Verdienst aber besonders des Bernburgischen Vereins besteht darin, dass man die Unterstützung namhafter Gelehrter jener Zeit (z.B. Paul Höfer, erster Professor für Vorgeschichte an der Universität Jena) suchte. Auf diese Weise wurden zahlreiche Grabhügel in der Umgebung von Bernburg ausgegraben und erfoscht. Diese Grabungen waren für die Urgeschichtsforschung bis heute von großer Bedeutung, weil hier die jungsteinzeitliche "Baalberger" und "Berburger Kultur" erkannt und definiert wurden.

- Johann Christoph Beckmann (1641-1717)
- Wilhelm Albert v. Brunn (1911-1988)
- Walter Götze (1879-1952)
- Gustav Victor Hermann Hinze (1879-1973)
- Paul Höfer (1845-1914)
- Friedrich Wilhelm Hosäus (1827-1900)
- Kurt Müller (1876-1952)
- Hans Seelmann (1867-1936)

2016-10-13