Pfaueninsel
Mitten in der Havel, dicht hinter der Grenze zwischen Brandenburg und Berlin, liegt die Pfaueninsel. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie mehrfach ihren Namen: „Pauwerder“, „Zu den Pfauen“, dann, als der Große Kurfürst dort Kaninchen züchten ließ, „Kaninchenwerder“ – aber schon in der Schenkungsurkunde an den Alchemisten und Glaskünstler Johann Kunckel im Jahr 1685 heißt sie wieder „Pfau-Werder“. Die namengebenden Tiere gelangten erst Generationen später auf die Insel. Michael Seiler und Wolf Jobst Siedler haben in ihren Publikationen den Zauber beschrieben, den der Ort, benannt nach dem königsgleichen Vogel, dessen Mythos bis in die Antike reicht, bis heute auf seine Besucher ausübt: von Kunckels geheimen Experimenten über das architektonische Denkmal einer jahrzehntelangen wenig standesgemäßen Verbindung bis hin zu dem Willen eines Königs, mit seiner Gemahlin für eine zu kurz bemessene Zeit den Regierungsgeschäften zu entfliehen. Auf der Pfaueninsel wartet hinter jeder Wegbiegung eine neue Geschichte.
2017-10-19