Gertrud Körner (Brandenburg/H. 1866 - 1924 Berlin)
In einer Zeit, wo Frauen an der Staffelei immer noch als „Malweiber“ geschmäht wurden, war auch Gertrud Körner immer noch eine Ausnahmeerscheinung. Aufgewachsen in Brandenburg an der Havel als Tochter eines Kaufmanns, studierte sie in Berlin bei Ludwig Dettmann (1865-1944) und Franz Skarbina (1849-1910), zwei Vertretern des deutschen Impressionismus und Mitbegründern der Berliner Secession. 1898 begann sie in Berlin und Brandenburg Schülerateliers zu betreiben. Zwischen 1900 und 1923 nahm sie regelmäßig an Ausstellungen in Berlin und Brandenburg, aber auch in München, Breslau, Bremen, Dresden, Leipzig und Karlsruhe teil. Die märkische Heimatkünstlerin vertrat den Impressionismus und malte zumeist Landschaften, Städtebilder und Blumen. Schon erfolgreich, nahm sie dennoch vor dem Ersten Weltkrieg noch einmal Unterricht, diesmal in Dachau beim deutsch-österreichischen Maler Hans von Hayek (1868-1940). Hier wurde sie auch Mitglied der Künstlerkolonie. Weitere Mitgliedschaften bestanden im Hiddenseer Künstlerinnenbund, im Verein der Künstlerinnen Berlins und im Verein Brandenburger Künstler. Otto Tschirch, Verfasser der zweibändigen Stadtgeschichte Brandenburgs von 1928, nannte sie darin eine „reichbegabte Landschaftsmalerin (…), die mit männlicher Kraft die künstlerischen Stimmungen schaffend wiedergab, die märkische, bayrische und nordische Landschaften in ihr weckten“.
2017-03-03